"Was ist eigentlich besser,
räuchern auf Kohle oder Sieb?"
Eine spannende Frage, finde ich.
"Besser" gibt es dabei nach meinem Empfinden nicht, aber ein paar wundervolle Möglichkeiten, es ganz unterschiedlich zu nutzen.
Wenn es um das Ausräuchern von Räumen geht,
gebe ich ganz klar der Kohle den Vorzug.
Zum einen aus ganz praktischen Gründen: die Räucherschale
mit der Kohle lässt sich bewegen.
Ich kann damit durch den Raum gehen und den Rauch gezielt
dorthin bringen, wo er wirken soll.
Zum anderen, weil ich beim Räuchern von Räumen relativ viel Rauch erzeugen möchte.
Dieser reinigt auf der stofflichen und feinstofflichen Ebene.
Auch im Rahmen von Ritualen, empfinde ich das Räuchern auf Kohle als stimmiger.
Die Unmittelbarkeit der heißen Glut, mit der das Räuchergut in Verbindung kommt, hat eine große Kraft. Die Glut spricht zudem etwas Altes, archaisch Anmutendes in mir an und ich fühle mich verbunden mit dem alten Wissen. Mit denen, die schon vor mir Rituale und Rauch verknüpft haben, wohl wissend was sie da tun...
Darüberhinaus empfehle ich das Räuchern auf Kohle gerne Menschen, die sich selbst als "hibbelig", unruhig und unkonzentriert beschreiben.
Mit der Kohle muss man sich befassen, sich um sie kümmern und dabeisitzen,während das aufgelegte Räucherwerk darauf verglüht und sich in Asche verwandelt.
Durch die große Hitze geschieht dies nämlich so schnell, dass es unangenehm kokelig riecht,
wenn man sich nicht darum kümmert, das Räucherwerk abzuräumen und Neues aufzulegen.
Und: dabei zuzuschauen, wie die Rauchspiralen nach oben steigen, immer neue Muster bilden,
hat schon so manchen unruhigen Geist zur Ruhe gebracht.
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Als mir das Räuchersieb vor etlichen Jahren zum ersten Mal begegnete, war ich zunächst garnicht so angetan davon.
Zum Räuchern gehörte für mich Kohle, heiße Glut und
nicht so ein halbzahmer Schnickschnack!
Heute muss ich manchmal grinsen, wenn ich an meine
damalige Ablehnung denke. Es gab noch soooo viel zu entdecken ...
Im Laufe der Jahre wurden nämlich meine eigenen Räuchermischungen immer feiner-
sie enthielten mehr zarte Kräuter, Hölzer und Wurzeln. Der Harzanteil verringerte sich.
Es zeigte sich, dass sie mir auf Kohle zu schnell verbrannten, trotz meiner irgendwann auftauchenden Eingebung, Sand zum Abmildern der Hitze zu nutzen.
Meine genussfreudige Nase beschwerte sich immer deutlicher. Sie fand, dass andere Sinnesorgane mehr von den Mischungen hatten als sie: die sahen ja toll aus und fassten sich gut an, vielleicht klangen sie sogar ganz gut- aber wo blieb der DUFT??
Ich gab irgendwann klein bei aus Sorge, sie könnte sonst einen Streik ausrufen und probierte es schließlich widerstrebend mit einem Stövchen & Sieb. Whow!
Große Überraschung: meine Widerstände verkrümelten sich leise maulend und ohne langes Zögern. Ich war begeistert! Endlich kamen die feinen Duftnuancen in den Mischungen wirklich zur Geltung.
Die Räuchermischungen konnten sich entfalten, in ihrer ganzen Fülle riechbar werden.
Und das, obwohl ich damals noch mit wesentlich niedrigeren Stövchen räucherte
und erst im Laufe der Zeit die für meine Mischungen optimale Höhe fand.
Es war ein völlig neues Räuchererlebnis. Meine Nase hatte recht gehabt. Mal wieder...
Daher diese Gedanken zum Stövchen:
- Das Stövchen ist optimal zum Räuchern im Alltag.
Das Teelicht kann einfach gelöscht werden, wenn man pausieren möchte und ohne große
Umstände wieder entzündet werden, um weiter zu genießen.
- Mit seiner vergleichsweise sanften Hitze kann Behaglichkeit in Räumen geschaffen
werden, in denen viel Rauch nicht gewünscht wird- auch in Räumen mit Rauchmeldern ist
das Räuchern so möglich.
- Das Räuchern auf dem Sieb ist eine rücksichtsvolle Variante, wenn Menschen mit im
Haus leben, die sich vom intensiven Räuchern auf Kohle gestört fühlen.
- Es ist einfach wundervoll für Duftgenießer, sensible Nasen und alle, die gerne Kräuter
pur verräuchern und denen es dabei nicht nur um die Wirkung, sondern auch um den Duft
geht.
Soweit zu einigen meiner Überlegungen und Erfahrungen zum Thema "Stövchen oder Kohle". Vielleicht ist ja die ein oder andere Anregung für dich dabei.
Ich kann nur empfehlen: probier aus, was für dich stimmt und dir Freude bereitet!
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NachtkatzeMara (Sonntag, 29 Mai 2022 20:46)
Ich habe tatsächlich kein Räucherstövchen, also benutze ich eine Kerze und eine Zange um meine Finger zu schützen.
Natürlich kann ich immer nur ein Kraut auf einmal räuchern und muss den richtigen Abstand zu Kerze einhalten. Aber es funktioniert �